Margarete Steffin
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Margarete Steffin
Von der Fabrik zur Literatur
Margarete Steffin, 1908 in Berlin geboren, entstammte einfachsten Verhältnissen. Als Fabrikarbeiterin bildete sie sich autodidaktisch weiter und engagierte sich in der Arbeiterbewegung. Über das kommunistische Arbeitertheater lernte sie Bertolt Brecht kennen, der ihr außergewöhnliches Talent erkannte. Sie entwickelte sich von der Schauspielerin zur unverzichtbaren literarischen Mitarbeiterin, die seine Texte nicht nur kritisch prüfte, sondern auch wesentlich mitgestaltete. Ihre eigenen literarischen Arbeiten – Gedichte, Prosatexte und Theaterstücke – zeugten von bemerkenswertem künstlerischem Potential.
Prägende Kraft im Hintergrund
Als Brechts engste Vertraute im Exil prägte Steffin seine produktivste Schaffensperiode. Sie recherchierte, übersetzte, korrigierte und verfasste eigenständig Textpassagen. Ihre Erfahrungen aus der Arbeiterwelt und ihr politisches Bewusstsein flossen in zentrale Werke wie "Mutter Courage" ein. Die Zusammenarbeit war intensiv: In einem Brief bezeichnete Brecht sie als seine wichtigste Mitarbeiterin, deren Urteil er mehr vertraute als seinem eigenen. Dennoch blieb ihre Rolle zu Lebzeiten weitgehend unbekannt.
Späte Anerkennung einer Wegbereiterin
Steffin starb 1941 im Alter von nur 33 Jahren in Moskau an Tuberkulose, auf der Flucht vor den Nationalsozialisten. Bis zuletzt arbeitete sie trotz schwerer Krankheit an literarischen Projekten. Erst die Forschung in Brechts Nachlass offenbarte das Ausmaß ihrer Mitarbeit: Ihre Handschrift findet sich in zahllosen Manuskripten, ihre Anmerkungen formten viele seiner bekanntesten Werke. Heute wird sie zunehmend als eigenständige Literatin und wichtige Impulsgeberin des Brechtschen Werks gewürdigt – eine Künstlerin, die trotz ihrer kurzen Lebenszeit bleibende Spuren in der deutschen Literaturgeschichte hinterließ.
Technik & Material: | Öl und Tusche auf Leinwand |
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