Hidden Championnes

Portraits für Frauen, die nicht portraitiert wurden


Eine fortlaufende Serie von Portraits von Frauen, um deren Errungenschaften zu würdigen und ihre Bekanntheit zu vergrößern.

Hidden Championnes – Frauen Portraits


Eine fortlaufende Serie von Portraits von Frauen, um deren Errungenschaften zu würdigen und ihre Bekanntheit zu vergrößern.

Bei der Komponistin Barbara Strozzi musste ich feststellen, dass das einzige Portrait, das von ihr überliefert ist (oder je gemalt wurde), sie mit heraushängender Brust darstellt. Das hat mir sowas von den Schalter rausgehauen.

– Roxana Panetta 

Über die Jahrhunderte gibt es immer wieder Anläufe besondere Frauen zurück ins kollektive Gedächtnis zu holen. Auch deshalb kennen wir heute noch Frauen, deren Schaffen sonst wohl schon in Vergessenheit geraten wäre. Und wer weiß, wie viele Frauen genau dieses Schicksal dennoch ereilt hat? 

Mit der Portraitserie will Roxana Panetta die Frauen so zeigen, wie sie zu Lebzeiten repräsentativ portraitiert worden wären. Je weiter zurück in der Geschichte, umso mehr waltet die Vorstellungskraft, um das Portrait zu erschaffen. Bei diesen "alten" Portraits greift die Künstlerin auf Kunststile der Zeit zurück, in der die Frau wirkte. Auf den ersten Blick soll zu erkennen sein, dass dies eine historische Person ist. 

Für Frauen, die im 20. Jahrhundert wirkten, ist parallel eine zweite stilistische Linie entstanden, bei der Tusche die Sichtbarkeit des Portraits stark beeinflusst und mitunter einschränkt – so wie der Schleier der Vergessenheit sich über diese Frauen legt.

 


 

Zustandsbeschreibung 
(Christine de Pizan)

* 1364 in Venedig, † 1430 in Poissy

Schriftstellerin, Philosophin. Zu Lebzeiten erfolgreich und noch die folgenden 150 Jahre viel in ganz Europa gelesen.

Jung verwitwet mit drei Kindern musste Christine de Pizan den Hausstand mit allen Verpflichtungen von ihrem verstorbenen Mann übernehmen. Über Jahre setzt sie sich in einem Rechtsstreit gegen falsche Forderungen zur Wehr, den sie schließlich gewinnt. Man vermutet, dass sie sich anfänglich als Kopistin (Schreibwerkstatt für weltliche Texte) betätigt, dann selbst Lyrik verfasst. Später schreibt sie vor allem Abhandlungen zur Geschichte, Biographien, eine viel diskutierte Gegenposition zu einem damals populären, frauenverachtenden Roman („Roman de la Rose“, Jean de Meung, Guillaume de Lorris) und auch eigene Literatur. Ihr bekanntestes Werk "Die Stadt der Frauen" (1405) spiegelt ihre Sichtweise zur weiblichen Realität und wurde damals – in diverse Sprache übersetzt – in ganz Europa gelesen. 

40 x 120 cm 
Öl auf Pappel mit Echtvergoldungen (23,25 ct)

(Werk steht noch nicht zum Verkauf. Bei Interesse auf die Interessentenliste gesetzt zu werden, einfach eine Email schreiben)

Zustandsbeschreibung
(Selbstportrait)

Was macht ein Selbstportrait in dieser Serie? 

Die Künstlerin nimmt dieses erste Selbstportrait von sich, entstanden im Frühjahr 2023, als Ausgangspunkt das Portrait von Christine de Pizan zu konzipieren. Von der mittelalterlichen Autorin sind ebenfalls viele Selbstportraits überliefert: in Form von Miniaturen in den Manuskripten (also ihre Bücher, da es um 1400 noch keinen Buchdruck gab). Die Miniaturen zeigen Christine de Pizan stets in der Witwentracht mit dem weißen Hennin (die Kopfbedeckung mit den zwei Hörnern und dem darüberliegenden Tuch), dem blauen Überkleid mit dem weißen Kragenteil und einem Unterkleid (meist braun, wie hier dargestellt, manchmal auch blau). Der Hintergrund des Pizan Portraits ist vergoldet, wie dies in der späten Gotik üblich war. Die Bildaufteilung ist modern interpretiert, die realistisch erfassten Gesichtszüge waren durchaus schon bei Jan van Eyck (um 1430) üblich.

40 x 120 cm
Öl auf Leinwand


(Werk steht noch nicht zum Verkauf. Bei Interesse auf die Interessentenliste gesetzt zu werden, einfach eine Email schreiben)

Zustandsbeschreibung
(Christine de Pizan)

* 1364 in Venedig, † 1430 in Poissy
Schriftstellerin, Philosophin. Zu Lebzeiten erfolgreich und noch die folgenden 150 Jahre viel gelesen. 
Jung verwitwet mit drei Kindern musste Christine de Pizan den Hausstand mit allen Verpflichtungen von ihrem verstorbenen Mann übernehmen. Über Jahre setzt sie sich in einem Rechtsstreit gegen falsche Forderungen zur Wehr, den sie schließlich gewinnt. Man vermutet, dass sie anfänglich als Kopistin (Schreibwerkstatt für weltliche Texte) betätigt, dann selbst Lyrik verfasst. Später schreibt sie vor allem Abhandlungen zur Geschichte, Biographien, eine vieldiskutierte Gegenposition zu einem damals populären, frauenverachtenden Roman („Roman de la Rose“, Jean de Meung, Guillaume de Lorris) und auch eigene Literatur. Ihr bekanntestes Werk "Die Stadt der Frauen" (1405) spiegelt ihre Sichtweise zur weiblichen Realität und wurde damals – in diverse Sprache übersetzt – in ganz Europa gelesen.  

40 x 120 cm  Öl auf Pappel mit Echtvergoldungen (23,25 ct)
(Werk steht noch nicht zum Verkauf, bei Interesse auf die Interessentenliste gesetzt zu werden, einfach eine Email schreiben)

Zustandsbeschreibung (Selbstportrait) 

Was macht ein Selbstportrait in dieser Serie?

Die Künstlerin nimmt dieses erste Selbstportrait von sich, entstanden im Frühjahr 2023, als Ausgangspunkt das Portrait von Christine de Pizan zu konzipieren. Von der mittelalterlichen Autorin sind ebenfalls viele Selbstportraits überliefert: in Form von Miniaturen in den Manuskripten (also ihre Bücher, da es um 1400 noch lange keinen Buchdruck gab). 

Die Miniaturen zeigen Christine de Pizan stets in der Witwentracht mit dem weißen Hennin (die Kopfbedeckung mit den zwei Hörnern und dem darüberliegenden Tuch), dem blauen Überkleid mit dem weißen Kragenteil und einem Unterkleid (meist braun, wie hier dargestellt, manchmal auch blau). Der Hintergrund des Pizan Portraits ist vergoldet, wie dies in der späten Gotik üblich war. Die Bildaufteilung ist modern interpretiert, die realistisch erfassten Gesichtszüge waren durchaus schon bei Jan van Eyck (um 1430) üblich. 


40 x 120 cm Öl auf Leinwand

(Werk steht noch nicht zum Verkauf, bei Interesse auf die Interessentenliste gesetzt zu werden, einfach eine Email schreiben)

 


 

Trota de Salerno

Trota de Salerno (~1090-1160) war Medizinerin im Süden Italiens, in Salerno, wo zu dieser Zeit intensiv medizinisches Wissen gelehrt und praktiziert wurde. Trota de Salerno fasste das Wissen um den weiblichen Körper sowie die Behandlung von weiblichen Leiden in einer Schriftsammlung zusammen. Über Jahrhunderte wurde unter Hinzufügung weiterer Teile, die nicht von ihr stammen, das Standardwerk zur Gynäkologie, die "Trotula". Zwischenzeitlich wurde sie bei einer Abschrift als Mann ("Trotulus") und später von einem Geschichtsschreiber als Hebamme (statt Ärztin) „deklariert“.


Weder Mann noch Hebamme (2023)
18 x 24 cm
Öl und Tusche auf Leinwand

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Barbara Strozzi

Barbara Strozzi (1619-1677) war eine venezianische Komponistin. Ihr Werk umfasst 8 Bände, über 125 Einzelwerke von Vokalmusik mit bis zu 5 Stimmen. Sie schrieb die größte Zahl von Kantaten, die im 17. Jahrhundert von einer Person komponiert wurden – und bis heute noch gern gesungen werden. Sie komponierte 20 Jahre lang (1644-1664). Nie verheiratet, 3 Kinder, kaufmännisch sehr begabt – so zeigt sich das Bild ihres Lebens in der neueren Forschung.


La Strozzi, korrigiert (2023)
70 x 70 cm
Öl auf Leinwand, mit Rahmen

(Werk steht noch nicht zum Verkauf. Bei Interesse auf die Interessentenliste gesetzt zu werden, einfach eine Email schreiben)

Die historische Portraitvorlage

Zu ihren Lebzeiten malte Bernardo Strozzi (Florentiner Maler, nicht verwandt) erst Barbara Strozzis Vater Giulio (um 1635), darauf sie (um 1640) in Gestalt der Göttin "Flora", eine damals gängige Art Prostituierte darzustellen. Ihre großen Brüste werden auch in Briefen erwähnt. 

Nach dieser Vorlage hat die Künstlerin ein „korrigiertes“ Portrait gemalt, das Barbara Strozzis späterer Karriere als Komponistin mehr entsprechen soll. Den runden Ausschnitt hat sie passend zum Portrait des Vaters übernommen.

Barbaras Original-Portrait von 1640 befindet sich in der Staatlichen Sammlung in Dresden.




Barbara Strozzi

Barbara Strozzi (1619-1677) war eine venezianische Komponistin. Ihr Werk umfasst 8 Bände, über 125 Einzelwerke von Vokalmusik mit bis zu 5 Stimmen. Sie schrieb die größte Zahl von Kantaten, die im 17. Jahrhundert von einer Person komponiert wurden – und bis heute noch gern gesungen werden. Sie komponierte 20 Jahre lang (1644-1664). Nie verheiratet, 3 Kinder, kaufmännisch sehr begabt – so zeigt sich das Bild ihres Lebens in der neueren Forschung.


La Strozzi, korrigiert (2023)
70 x 70 cm
Öl auf Leinwand, mit Rahmen

(Werk steht noch nicht zum Verkauf. Bei Interesse auf die Interessentenliste gesetzt zu werden, einfach eine Email schreiben)

Die historische Portraitvorlage  

Zu ihren Lebzeiten malte Bernardo Strozzi (Florentiner Maler, nicht verwandt) erst Barbara Strozzis Vater Giulio (um 1635), darauf sie (um 1640) in Gestalt der Göttin "Flora", eine damals gängige Art Prostituierte darzustellen. Ihre großen Brüste werden auch in Briefen erwähnt.  

Nach dieser Vorlage hat die Künstlerin ein „korrigiertes“ Portrait gemalt, das Barbara Strozzis späterer Karriere als Komponistin mehr entsprechen soll. Den runden Ausschnitt hat sie passend zum Portrait des Vaters übernommen. Barbaras Original-Portrait von 1640 befindet sich in der Staatlichen Sammlung in Dresden.

Die historische Portraitvorlage  

Zu ihren Lebzeiten malte Bernardo Strozzi (Florentiner Maler, nicht verwandt) erst Barbara Strozzis Vater Giulio (um 1635), darauf sie (um 1640) in Gestalt der Göttin "Flora", eine damals gängige Art Prostituierte darzustellen. Ihre großen Brüste werden auch in Briefen erwähnt.  

Nach dieser Vorlage hat die Künstlerin ein „korrigiertes“ Portrait gemalt, das Barbara Strozzis späterer Karriere als Komponistin mehr entsprechen soll. Den runden Ausschnitt hat sie passend zum Portrait des Vaters übernommen. Barbaras Original-Portrait von 1640 befindet sich in der Staatlichen Sammlung in Dresden.




Flora Tristan

Flora Tristan (1803-1844) war eine peruanisch-französische Aktivistin, Sozialistin, Autorin. Sie reiste durch Europa und kritisierte die Zustände in den Fabriken, die schlechten Arbeitsbedingungen für die Arbeiter:innen. 

Auf der 2. Auflage ihres Werks „Die Arbeiterunion“ (1843) stehen die Worte:
„Ouvriers, unissez vous – l‘UNION fait la force.“
Arbeiter, vereinigt euch. ZUSAMMENHALT ist Macht.

1848 veröffentlichte Karl Marx „Das kommunistische Manifest“ beim gleichen Verleger. Durch diesen waren Tristan und Marx einander bekannt. Sein Wahlspruch "Proletarier aller Länder vereinigt Euch" ist so nah an Tristans Ausspruch, dass es verwundert, dass wir sie als Mutter der Arbeiterbewegungen heute nicht (mehr) kennen.


Flora vor Karl (2023)
30 x 40 cm
Öl auf Leinwand

(Werk steht noch nicht zum Verkauf. Bei Interesse auf die Interessentenliste gesetzt zu werden, einfach eine Email schreiben)




Inge Lehmann

Inge Lehmann (1888-1993), dänische Geophysikerin und erste Seismologin. Sie beobachtete 1929 abweichende Wellen nach einem großen Erdbeben in Neuseeland und bewies 1936, dass die Erde einer harten Kern haben muss, der die Wellen abgelenkt hat. Inge Lehmann hat zeitlebens geforscht und publiziert, zuletzt 1987. In einem Interview stellte sie einmal nüchtern fest: „Sie müssen wissen, mit wie vielen inkompetenten Männern ich vergebens im Wettbewerb stand.“


Es begann mit einem Erdbeben (2023)
18 x 24 cm
Öl + Tusche auf Leinwand

(verkauft)

Inge Lehmann 

Inge Lehmann (1888-1993), dänische Geophysikerin und erste Seismologin. Sie beobachtete 1929 abweichende Wellen nach einem großen Erdbeben in Neuseeland und bewies 1936, dass die Erde einer harten Kern haben muss, der die Wellen abgelenkt hat. Inge Lehmann hat zeitlebens geforscht und publiziert, zuletzt 1987. In einem Interview stellte sie einmal nüchtern fest: „Sie müssen wissen, mit wie vielen inkompetenten Männern ich vergebens im Wettbewerb stand.“ 

Es begann mit einem Erdbeben (2023)
18 x 24 cm
Öl + Tusche auf Leinwand 

(verkauft)




Henrietta Vansittart-Lowe

Henrietta Vansittart (geb. Lowe, 1840-1883) war eine britische Ingenieurin. Sie entwickelte den Propellerentwurf ihres Vaters zur Patentreife weiter – ohne formalen Schul- oder Universitätsbesuch. Ihr effizienteres Propellermodell erhielt zahlreiche Preise und verhalf den Reedern zu Kostenersparnissen.

Von Henrietta Vansittart-Lowe gibt es nur ein Portrait, das eindeutig sie darstellt: In einem Zeitungsartikel über ihre Erfindung ist sie neben einem Miniaturmodell abgebildet. Natürlich ist diese Darstellung schwarzweiß. Die farbige Darstellung ist eine freie künstlerische Interpretation. 

Propellerhead (2023)
30 x 40 cm
Öl und Tusche auf Leinwand

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Margaret Crane

Margaret Crane, *1941, US-amerikanische Grafikdesignerin und Erfinderin des Schwangerschaftstests für Zuhause. Sie erkannte das Potenzial eines neuen Diagnosetests ihres Arbeitgebers und erfindet den Prototyp für die Anwendung zu Hause, d.h. ohne das Beisein eines Arztes - für die damalige Zeit ein undenkbares Novum. Ihr Arbeitgeber lehnte das Konzept demnach komplett ab, meldet es trotzdem zum Patent an. 1969 in den USA dann auch patentiert. Es dauert bis 1977, bis Cranes Erfindung unter dem Namen "Predictor" (Vorhersager) in den USA vermarktet wird. Ihr Arbeitgeber hatte die Nutzung der Patente verschiedenen Herstellern kostenfrei angeboten und nötigt Margaret Crane später auch noch, die Rechte an den Patenten für 1 US Dollar abzutreten. Sie sieht keinen Cent für ihre Erfindung, die Frauen in der ganzen Welt unabhängig und sicher eine Schwangerschaft feststellen lässt.


No Pink (2023)
20 x 20 cm
Öl + Tusche auf Leinwand

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Hidden Championnes – Frauen Portraits


Eine fortlaufende Serie von Portraits von Frauen, um deren Errungenschaften zu würdigen und ihre Bekanntheit zu vergrößern.

Margaret Crane 

Margaret Crane, *1941, US-amerikanische Grafikdesignerin und Erfinderin des Schwangerschaftstests für Zuhause. Sie erkannte das Potenzial eines neuen Diagnosetests ihres Arbeitgebers und erfindet den Prototyp für die Anwendung zu Hause, d.h. ohne das Beisein eines Arztes - für die damalige Zeit ein undenkbares Novum. Ihr Arbeitgeber lehnte das Konzept demnach komplett ab, meldet es trotzdem zum Patent an. 1969 in den USA dann auch patentiert. 

Es dauert bis 1977, bis Cranes Erfindung unter dem Namen "Predictor" (Vorhersager) in den USA vermarktet wird. Ihr Arbeitgeber hatte die Nutzung der Patente verschiedenen Herstellern kostenfrei angeboten und nötigt Margaret Crane später auch noch, die Rechte an den Patenten für 1 US Dollar abzutreten. Sie sieht keinen Cent für ihre Erfindung, die Frauen in der ganzen Welt unabhängig und sicher eine Schwangerschaft feststellen lässt. 

No Pink (2023)
20 x 20 cm
Öl + Tusche auf Leinwand 

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Über die Künstlerin

Roxana Panetta widmet sich mit diesen Portraits zum ersten Mal einer Werkserie. Davor hat die Autodidaktin vor allem zeichnerische Arbeiten in Tusche vorgestellt …

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Interview mit der Künstlerin

Fragen zur Portrait-Serie übersehener Frauen "Hidden Championnes"

Woher kam die Idee für dieses Projekt?

Es gab einen konkreten Moment der Entrüstung, der das ausgelöst hat. Ich habe mich 2023 das erste Mal intensiv mit Portraitmalerei beschäftigt. In dieser Zeit habe ich im Klassik-Podcast "Klassik drastisch" mit Devid Striesow und Axel Ranisch von einer Komponistin namens Barbara Strozzi gehört. Ihre Musik und ihre Geschichte haben mich so fasziniert, dass ich mehr wissen wollte und im Internet gesucht habe und dann feststellen musste: Das einzige Portrait, das von ihr überliefert ist (oder überhaupt je gemalt wurde), stellt sie mit heraushängender Brust dar. Das hat mir echt den Schalter rausgehauen – das konnte ich nicht auf mir (stellvertretend für Frau Strozzi) sitzen lassen!

Warum gleich eine ganze Portrait-Serie über Frauen?

Junge Frauen brauchen Vorbilder. Diese Portraits machen große Frauen sichtbarer und inspirieren, wenn wir uns mit ihnen befassen. Ich wünsche mir mehr Sichtbarkeit für diese Lebensgeschichten, für diese Frauen, die so viel gewagt haben.

Die Wiederentdeckung großartiger Frauen in Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft und Politik erfährt in jüngerer Zeit große Popularität. Es gibt Kinderbücher mit Kurzbiographien dieser Frauen. Es gibt Fernsehserien (Cherchez la femme, ARTE). Es gibt jede Menge aktuelle Literatur zum Thema (z.B. Vera Weidenbach: Die unerzählte Geschichte) … und das nicht erst in unserer Zeit! Schon im ausgehenden Mittelalter wurden die Biographien und Errungenschaften von Frauen zum Thema von Büchern, wie Boccaccios "Von den berühmten Frauen" (De claris mulieribus, ca. 1360), was kurz darauf von Christine de Pizan aufgegriffen wird (in: Die Stadt der Frauen, um 1405) und später wieder von Louise-Félicité de Kéralio (18. Jhd) … die Liste lässt sich bis in die Gegenwart fortsetzen. Wie viele Namen ich davon noch nie gehört habe, hat mich stutzig und neugierig zugleich gemacht.

Wurden Frauen nicht ausreichend portraitiert? Alle großen Künstler haben Frauen gemalt.

Das ist richtig: Frauen wurden und werden viel gemalt. Als Objekte des männlichen Blicks, als Dienstleisterinnen zur gedanklichen Befriedigung körperlicher Begierden, als Musen, als Repräsentantinnen. 

Ich möchte Frauen malen, deren Leistung und Beitrag zur Geschichte der Zivilisation ich auf diese Weise würdigen kann – und zu denen ich kein Portrait kenne oder keines gefunden habe. Es gibt sehr viele Frauen, die wir schlichtweg nicht kennen, weil ihre Gesichter verschwunden sind. 

Wie stößt Du auf interessante Frauen?

Anfangs zufällig. Inzwischen suche ich gezielt.

Mir geht es nicht anders als den meisten Menschen: Ich kenne, was mir im Leben begegnet. Sei es im Fernsehen oder Radio, in Museen, vielleicht zufällig in einem Roman, der historische Figuren enthält, in einem Gespräch, vielleicht noch aus dem Schulunterricht. Es ist also in den allermeisten Fällen eine zufällige Begegnung. Die Frauen, die ich nun vorstelle, habe ich mir durch Lektüre einschlägiger Fachliteratur erarbeitet. Inzwischen kenne ich auch eine Reihe von Podcasts und Blogs, die sich intensiv mit diesem Thema befassen. 

Welche Frauen willst Du noch malen?

Viele! Die nächsten Frauen sind schon in der Vorbereitung, unter anderem die Mathematikerin Emmy Noether, ohne die Einstein die Relativitätstheorie mathematisch nicht hätte abschließend beweisen können, und die Physikerin Emilie du Châtelet, die - wenn überhaupt - nur als Geliebte Voltaires im Gedächtnis geblieben ist. 

Meine Liste ist inzwischen sehr lang. Und meine Neugier wächst mit jeder Vita, in die ich mich hineinlese, um die Frau kennenzulernen. Diese Serie wird mich sicherlich noch einige Jahre beschäftigen.

Wie lange dauert die Recherche?

Unterschiedlich. Bei manchen Frauen habe ich schnell ein Gefühl für die Situation, eine Idee für ein Portrait ergibt sich direkt. Bei anderen habe ich ein starkes Bedürfnis, mich genauer mit dem auseinanderzusetzen, was die Frau geschaffen hat. 

Um es mit Zahlen auszudrücken: von einem halben Tag bis über mehrere Wochen habe ich schon recherchiert. Ein Teil davon ist auch meiner Neugier geschuldet, nicht alles, was ich recherchiere, brauche ich zwingend für die künstlerische Auseinandersetzung.

Warum malst Du keine Frauen aus der aktuellen Ära?

Du meinst wohl "noch nicht" *zwinker* 

Lebende Frauen möchte ich gern persönlich kennenlernen und dann erst malen, nicht von Bildvorlagen, wie ich es bisher mache. Wer weiß, wann ich an diesen Punkt komme. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon darauf!

Warum portraitierst Du keine Männer?

Spontan würde ich sagen: Weil sie hinlänglich bekannt sind. Aber es ist dennoch eine spannende Frage. Wer weiß, was die Arbeit an den Frauenbiographien künstlerisch mit mir und meinem Ausdruck macht. In der Zukunft kann es durchaus sein, dass ich auch übersehene oder falsch gesehene Männer portraitiere. Ausschließen will ich es nicht.

Welche  Frauen schaffen es nicht auf Deine Leinwand?

Bisher hatte ich nur einmal den Fall, dass ich eine Vita äußerst interessant fand, dann in der näheren Auseinandersetzung den Eindruck von einer engstirnigen Person bekam. Diese Frau beschäftigt mich noch, insofern als sie mich vielleicht auf meinen eigenen Bias, meine eigene Voreingenommenheit, aufmerksam macht. 

Was reizt Dich an klassischen Maltechniken? Warum machst Du diese Werke nicht digital und mit Hilfe von KI?

Uh. Das ist keine leicht zu beantwortende Frage. 

Wenn ich genauer darüber nachdenke, ahne ich, dass generative KI-Modelle, trainiert auf historischen Bilddaten der (europäischen) Kunstgeschichte, am Ende nur wieder heraushängende Brüste reproduzieren würden. 

Warum Öl und Leinwand statt digital, das ist ein berechtigter Aspekt dieser Frage.

Einerseits glaube ich noch, ganz wie Walter Benjamin mit Aufkommen von Massendruckverfahren feststellte, an die Aura eines gemalten Kunstwerks, das aufgrund seiner Beschaffenheit, seiner Imperfektion einmalig und nicht kopierbar ist. Digitale Bilder erreichen mich nicht in der gleichen Intensität. In einem digitalen Umfeld, wie in der VR-Situation, mag das anders sein. Damit beschäftige ich mich bereits, aber noch nicht produktiv, wenn man so will. Andererseits war es mir bei der Serie wichtig, die kunsthistorischen Lücken oder "Fehldarstellungen" (wie bei Barbara Strozzi) zu füllen bzw. zu korrigieren – einen "echten" historischen Eindruck zu erwecken. Ich stelle mir vor, wie anders die Säle ehrwürdiger Kunstmuseen wie die National Portrait Gallery in London, der Madrider Prado oder des Städelmuseums in Frankfurt wirken würden, wären dort mehr Frauen zu sehen, die sich selbst und ihr Anliegen repräsentieren. Eine selbstbewusste Barbara Strozzi zwischen Portraitgemälden des 17. Jahrhunderts von Klerikern, Adligen und anderen: Es würde auffallen und wir würden uns gewahr werden, dass es schon immer Frauen gab, die sich entgegen gesellschaftlicher Konventionen für eine Sache entschieden und eingesetzt haben. In diesen Räumen muss es also Öl und Leinwand sein. In anderen Raumsituationen kann ich mir den Einsatz digitaler Mittel durchaus vorstellen.

Wie sehr identifizierst Du Dich mit Deinem jeweiligen Motiv? 

Vermutlich nicht mehr oder weniger als eine Schauspielerin, die sich in eine Rolle einarbeitet: Ich tauche in die Welt der Frau ein, versuche nachzuempfinden, was in ihrer Situation eine Rolle gespielt hat. In dieser Phase bin ich der Frau ganz nah, um sie zu verstehen.

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Ein Teil der Hidden Championnes Serie ist hier direkt käuflich zu erwerben. Bei Fragen gern kontaktieren!

Alice Augusta Ball (gerahmt)
Alice Augusta Ball Von der Chemie zur medizinischen Innovation Alice Ball entwickelte sich früh zu einer außergewöhnlichen Wissenschaftlerin. Als erste Afroamerikanerin erwarb sie ihren Master in Chemie an der University of Hawaii. Ihre Expertise in der chemischen Analyse von Pflanzeninhaltsstoffen führte sie zur Arbeit an einem der drängendsten medizinischen Probleme ihrer Zeit: der Behandlung von Lepra. Während auf Hawaii lebende Kontinentalamerikaner zur Behandlung aufs Festland reisen durften, wurden Einheimische mit der Diagnose ins Exil auf die Insel Molokai geschickt – meist ein Todesurteil. Der wissenschaftliche Durchbruch Mit nur 23 Jahren gelang Ball eine bahnbrechende Entdeckung. Sie entwickelte eine Methode, das traditionelle Chaulmoogra-Öl, das bis dahin wegen seiner klebrigen Konsistenz kaum anwendbar war, in eine injizierbare Form zu bringen. Ihre komplexe, aber elegante Technik bestand darin, die Fettsäuren des Öls zu isolieren und in ihre Ethylester umzuwandeln. Diese "Ball-Methode" wurde zur ersten wirksamen Behandlung gegen Lepra und blieb bis zur Entwicklung von Antibiotika die Standardtherapie. Tragisches Ende und späte Anerkennung Ball konnte ihre revolutionäre Entdeckung nicht mehr selbst publizieren. Sie starb 1916 unter ungeklärten Umständen, möglicherweise an den Folgen eines Laborunfalls. Der Universitätspräsident Arthur Dean nutzte ihre Forschung, um sie unter seinem Namen zu veröffentlichen. Nur ihr Kollege Harry Hollmann ehrte sie, indem er die Behandlungsmethode als "Ball-Methode" bezeichnete. Erst in den 1970er Jahren wurde durch Archivrecherchen ihre wahre Rolle bei der Entwicklung der Lepra-Therapie wiederentdeckt. 2019 ehrte die London School of Hygiene and Tropical Medicine Ball durch die Aufnahme ihres Namens in das Fries ihres Hauptgebäudes. Hawaii erklärte 2022 den 28. Februar zum Alice Augusta Ball Day.

520,00 €*
Button "Das sind nicht die Brüste von B.S."
Sorgt definitiv für Gesprächsstoff! Ansteckbutton mit einem Ausschnitt von Bernardo Strozzis Gemälde (um 1635) der Barockkomponistin Barbara Strozzi (1619-1677 in Venedig). Der Ausschnitt zeigt das Dekolletée der Musikerin, ein Zensurbalken überdeckt dabei den Teil, der ihre entblößten Brüste zeigt. Mit dieser Zensur verweist Roxana Panetta, Künstlerin, auf die unangemessene Darstellung einer berufstätigen und zu Lebzeiten bereits renommierten Frau, die auf ihre schönen Reize reduziert wird: nämlich auf ihren ansehnlichen Busen, wie wortwörtlich in Briefen schon zu ihren Lebzeiten überliefert ist. Warum denn die Reize zensieren, fragen Sie? Gedankenspiel: Stellen Sie sich vor, von Goethe gäbe es nur ein Portrait, das ihn mit halb offenem Hemd, laszivem Gesichtsausdruck und entblößtem Oberkörper und schön geformtem Waschbrettbauch zeigte. Eben … Eigenschaften dieses Mini-Kunstwerks, um Haltung zu zeigen: Ansteckbutton mit Nadel zum Anstecken Durchmesser: 5 cm

5,00 €*
Cecilia Payne-Gaposchkin (gerahmt)
Cecilia Payne Eine astronomische Entdeckung verändert das Weltbild Als Cecilia Payne 1925 ihre Doktorarbeit vorlegte, ahnte niemand, dass sie damit das Verständnis des Universums grundlegend verändern würde. Mit innovativen Methoden zur Analyse von Sternspektren bewies sie, dass Sterne zu 98% aus Wasserstoff und Helium bestehen. Diese Erkenntnis widersprach der damals herrschenden Theorie, nach der Sterne eine ähnliche chemische Zusammensetzung wie die Erde haben sollten. Der führende Astronom Henry Norris Russell drängte sie, ihre revolutionären Schlussfolgerungen abzuschwächen – nur um sie vier Jahre später selbst zu veröffentlichen und dafür die wissenschaftliche Anerkennung zu ernten. Durchbruch trotz akademischer Hürden Der Weg zur wissenschaftlichen Karriere war für Payne steinig. In England wurde ihr ein Universitätsabschluss verwehrt, weshalb sie in die USA auswanderte. An der Harvard-Universität erhielt sie zwar die Möglichkeit zu forschen, jedoch zunächst ohne angemessene Stelle oder Bezahlung. Ihre brillanten Analysen der Sternspektren und die Entwicklung neuer Methoden zur Bestimmung der Sternatmosphären machten sie dennoch zu einer der einflussreichsten Astronominnen ihrer Zeit. 1956 wurde sie schließlich erste Professorin in Harvard und erste Frau, die eine wissenschaftliche Abteilung leitete. Ein wissenschaftliches Erbe von kosmischer Dimension Paynes Arbeit legte den Grundstein für unser modernes Verständnis der Sternentwicklung. Ihre Methoden zur Analyse von Sternspektren und zur Bestimmung der chemischen Zusammensetzung von Himmelskörpern sind bis heute fundamental für die Astrophysik. In ihrer späteren Karriere kartierte sie mit ihrem Mann Sergei Gaposchkin über 3 Millionen Sterne und schrieb Standardwerke der Astronomie. Otto Struve, ein bedeutender Astronom ihrer Zeit, bezeichnete ihre Doktorarbeit als "zweifellos die genialste Dissertation, die je in der Astronomie geschrieben wurde". Heute gilt ihre Entdeckung der chemischen Zusammensetzung der Sterne als eine der wichtigsten astronomischen Erkenntnisse des 20. Jahrhunderts.

900,00 €*
Daphne Oram
Daphne Oram Visionärin der elektronischen Musik Daphne Oram erkannte früh das Potenzial elektronischer Klangerzeugung. Als Teenager lehnte sie ein Musikstudium am Royal College of Music ab, um stattdessen bei der BBC als Tontechnikerin zu arbeiten. In Nachtschichten experimentierte sie heimlich mit Tonbandgeräten und entwickelte innovative Techniken der Klangmanipulation. 1958 überzeugte sie die BBC, das legendäre Radiophonic Workshop zu gründen – eines der ersten Studios für elektronische Musik weltweit. Unter ihrer Leitung entstanden dort revolutionäre Klangexperimente. Die Erfindung von Oramics Orams Meisterwerk war die Entwicklung von "Oramics" – ein einzigartiges System, bei dem Komponisten Klänge direkt auf Film zeichnen konnten. Die Oramics-Maschine wandelte diese visuellen Muster in elektronische Töne um. Diese Innovation verband erstmals grafische Notation direkt mit Klangerzeugung und ermöglichte völlig neue Formen des musikalischen Ausdrucks. Das System war seiner Zeit so weit voraus, dass es erst Jahrzehnte später, im Zeitalter digitaler Musikproduktion, in seiner vollen Bedeutung erkannt wurde. Verkanntes Genie Orams Weigerung, ihre experimentelle Arbeit kommerziellen Anforderungen unterzuordnen, führte zum Bruch mit der BBC. In ihrem privaten "Oramics Studios for Electronic Composition" setzte sie ihre Forschungen fort und schrieb mit "An Individual Note of Music, Sound and Electronics" (1972) ein wegweisendes Buch über elektronische Musik. Trotz ihrer Pionierleistungen geriet sie zu Lebzeiten weitgehend in Vergessenheit. Ihre Oramics-Maschine wurde erst 2016 im Science Museum London restauriert und ausgestellt. Heute wird sie als Vorreiterin der elektronischen Musik und frühe Vertreterin der "Visuellen Musik" gewürdigt, die Technologie und künstlerischen Ausdruck auf revolu

900,00 €*
verkauft
Es begann mit einem Erdbeben (Inge Lehmann)
Inge Lehmann (1888-1993) war eine dänische Geophysikerin und die erste dezidierte Seismologin. Sie beobachtete 1929 abweichende Wellen nach einem großen Erdbeben in Neuseeland und bewies dann 1936, dass die Erde einer harten Kern haben muss – und nicht, wie man bis dahin annahm, einen flüssigen Magmakern. Inge Lehmann hat zeitlebens geforscht und publiziert, zuletzt 1987, als sie fast 90 Jahre alt war. In einem Interview stellte sie einmal nüchtern fest: „You should know how many incompetent men I had to compete with in vain.“Zur Maltechnik dieses WerksDie Grundlage bildet eine bearbeitete weiße Leinwand, die mit Tusche in einem Zufallsverfahren eingefärbt wird. Im nächsten Schritt malt die Künstlerin auf diese Farbflächen das Portrait. Der Gedanke bei dieser Art der Darstellung ist der Umstand, dass Frauen mit ihren Beiträgen nicht klar und eindeutig gesehen werden. Die Portrait-Serie will Frauen und ihre Errungenschaften – wie Inge Lehmann – sichtbarer und damit bekannter machen.  Zum PortraitDie Grundlage dieses Portrait bildet ein historisches Foto von Inge Lehmann aus den 1930er Jahren - also genau der Zeit, in der sie ihre wichtigste bahnbrechende Entdeckung macht und bewies. Die Wahl des Grüns als Farbe für ihre Jacke ist eine künstlerische Interpretation. Wer war Inge Lehmann?Lehmann, die an den Universitäten von Kopenhagen und Cambridge Mathematik studiert hatte, untersuchte, wie sich die von Erdbeben freigesetzte Energie durch die Erde bewegt. Bei der Untersuchung der Daten eines großen Erdbebens in Neuseeland im Jahr 1929 stellte sie fest, dass Energiewellen in den Erdschichten, so genannte seismische Wellen, an unerwarteten Stellen auftraten. Sie vermutete, dass sie von einer Art Grenze im Erdkern abgelenkt worden sein mussten. Dies veranlasste sie 1936 zu der These, dass der Erdkern aus zwei Teilen besteht: einem festen Metallkern, der von einem äußeren flüssigen Kern umgeben ist, was die gängige Theorie eines vollständig flüssigen Kerns widerlegte. Trotz ihres Erfolges erzählte Lehmann, wie sie gegen die von Männern dominierte Forschungsgemeinschaft ankämpfte, und bemerkte einmal: "Sie sollten wissen, mit wie vielen inkompetenten Männern ich mich vergeblich messen musste." Neben zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen für ihre wissenschaftlichen Leistungen wurde 2015 eine Käferart Globicornis (Hadrotoma) ingelehmannae nach ihr benannt.

260,00 €*
Goldene Tasse «Hidden Championne»
Klassischer Kaffeepott, Tasse, Henkeltasse – ganz in gold mit graviertem Schriftzug: Hidden Championne.Eine Hidden Championne ist eine Frau, weiblich gelesene Person, die sich engagiert, einsetzt, Carearbeit übernimmt, Großes geschaffen, erfunden, beigetragen hat – und trotz allem dafür weder gesehen, noch ausreichend geschätzt, nicht zuletzt auch nicht entlohnt wird.Es gibt sehr viele Hidden Championnes, seit Menschen in Gesellschaften leben. Im Kunstprojekt "Hidden Championnes" verfolgt Künstlerin Roxana Panetta das Ziel, ein paar der vielen versteckten Heldinnen sichtbar zu machen: mit Gemälden im Stile der Epoche als die Frau gewirkt hat, mit Bildnissen in eigenem Stil und mit dieser goldenen Tasse. Ein Geschenk für eine Frau an sich oder an eine andere Frau, die gesehen werden muss.#hiddenchampionnes Limitierte SerieTasseneigenschaften: mit jedem Schluck sichtbar machen, wer man istFüllvolumen: übliche 350mlSpülmaschinenfest: nein (Goldbeschichtung mag die Hitze nicht, lieber per Hand abwaschen)

20,00 €*
Harriet Taylor Mill
Harriet Taylor Mill Intellektuelle Pionierin in einer restriktiven Zeit Harriet Taylor Mill entwickelte sich trotz der massiven Beschränkungen der Frauenbildung im frühen 19. Jahrhundert zu einer bedeutenden Intellektuellen. Als Autodidaktin organisierte sie philosophische Diskussionsrunden in ihrem Haus, die führende Denker ihrer Zeit anzogen. Ihre Ehe mit John Stuart Mill 1851, nach 20-jähriger geistiger Partnerschaft, begründete eine der wichtigsten philosophischen Kollaborationen der Geschichte – auch wenn ihr Anteil daran erst ein Jahrhundert später anerkannt wurde. Revolutionäre Ideen zu Geschlecht und Gesellschaft Taylor Mills Schriften stellten die Grundfesten der viktorianischen Gesellschaft in Frage. Ihr Essay "The Enfranchisement of Women" war revolutionär: Er forderte nicht nur das Wahlrecht für Frauen, sondern vollständige Gleichberechtigung in Bildung, Beruf und Ehe. Sie argumentierte, dass häusliche Gewalt und die wirtschaftliche Abhängigkeit der Frauen zusammenhängende gesellschaftliche Probleme seien, die eine systematische Reform erforderten. Anders als viele Zeitgenossen, die Frauenrechte moralisch begründeten, entwickelte Taylor Mill radikale ökonomische und politische Argumente für die Gleichstellung der Geschlechter. Ein wiederentdecktes Vermächtnis Obwohl J.S. Mill ihre entscheidende Rolle in seinen Werken offen anerkannte und sie als Co-Autorin vieler seiner wichtigsten Schriften bezeichnete, wurde ihr Einfluss von der viktorianischen Gesellschaft weitgehend ignoriert. Nach ihrem Tod wurden selbst die Würdigungen ihres Mannes oft als bloße Ehrerbietung statt als Anerkennung ihrer intellektuellen Partnerschaft interpretiert. Viele ihrer gemeinsam entwickelten Ideen zu Freiheit, Frauenrechten und sozialer Reform erschienen unter seinem Namen. Die moderne Forschung hat begonnen, das Ausmaß ihres Einflusses auf Standardwerke wie "Über die Freiheit" und "Prinzipien der politischen Ökonomie" aufzudecken. Ihre eigenständigen Schriften zu Frauenemanzipation, häuslicher Gewalt und Ehereform werden heute als bahnbrechende Beiträge zur feministischen Philosophie und politischen Theorie anerkannt.

650,00 €*
Lise Meitner
Lise Meitner Pionierin der Kernphysik Lise Meitner brach als Wissenschaftlerin mehrfach Barrieren: Als zweite Frau promovierte sie an der Universität Wien in Physik und wurde später erste Physik-Habilitandin in Preußen. Am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin-Dahlem etablierte sie sich als international anerkannte Expertin für Radioaktivität. In 30-jähriger Zusammenarbeit mit Otto Hahn entwickelte sie neue Methoden der Kernphysik. Trotz ihrer Position als Abteilungsleiterin musste sie als Frau anfangs durch den Hintereingang ins Institut und durfte nicht in den Labors der Chemie-Abteilung arbeiten. Die Entdeckung der Kernspaltung Der wissenschaftliche Durchbruch kam 1938/39: Nach ihrer Flucht vor den Nazis nach Schweden interpretierte sie gemeinsam mit ihrem Neffen Otto Frisch die von Hahn durchgeführten Experimente. Sie erkannte als Erste, dass bei der Bestrahlung von Uran eine Kernspaltung stattfand, und berechnete die dabei freiwerdende Energie. Diese fundamentale Entdeckung, die sie mit Frisch publizierte, legte den Grundstein für die weitere Kernforschung. Während Otto Hahn 1944 den Nobelpreis für Chemie erhielt, wurde Meitners entscheidender theoretischer Beitrag von der Nobelpreis-Jury ignoriert. Wissenschaftliches Vermächtnis Meitner lehnte trotz ihrer bahnbrechenden Erkenntnisse jede Beteiligung an der militärischen Nutzung der Kernspaltung ab. In Schweden setzte sie ihre Forschung fort und erhielt zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen. Das Element 109 wurde als Meitnerium nach ihr benannt, ebenso wie Forschungsinstitute und wissenschaftliche Auszeichnungen. Albert Einstein nannte sie "unsere Marie Curie". Dennoch wurde die volle Bedeutung ihrer wissenschaftlichen Leistungen erst posthum erkannt. Heute gilt sie als herausragendes Beispiel einer Wissenschaftlerin, die trotz geschlechterspezifischer und politischer Hindernisse Außergewöhnliches leistete und deren Entdeckungen die Physik des 20. Jahrhunderts fundamental prägten.

900,00 €*
Lotte Reiniger
Lotte Reiniger Pionierin des Animationsfilms Lotte Reiniger entdeckte früh ihre Leidenschaft für das Schattentheater und die aufkommende Filmkunst. Bereits als Teenager schnitt sie komplexe Silhouetten und experimentierte mit Bewegung. Am Institut für Kulturforschung in Berlin entwickelte sie in den 1920er Jahren ihre revolutionäre Technik: Sie schuf detaillierte Figuren aus schwarzem Karton mit beweglichen Gelenken, die sie Frame für Frame auf einer beleuchteten Glasplatte fotografierte. Ihre Innovation ging noch weiter: Sie entwickelte eine Multiplan-Kamera, die verschiedene Bildebenen ermöglichte – eine Technik, die Walt Disney erst Jahre später aufgriff. Meilenstein der Filmgeschichte Ihr größter Erfolg "Die Abenteuer des Prinzen Achmed" (1926) war eine technische und künstlerische Sensation. Drei Jahre arbeitete sie mit ihrem Team an dem 65-minütigen Silhouettenfilm, der damit der erste abendfüllende Animationsfilm der Geschichte wurde – deutlich vor Disneys "Schneewittchen" (1937). Der Film verband orientalische Märchen aus "Tausendundeiner Nacht" mit innovativer Animationstechnik und filigraner Handwerkskunst. Jede Bewegung der Figuren wurde einzeln fotografiert, was etwa 24 Aufnahmen pro Filmsekunde erforderte. Künstlerisches Vermächtnis Trotz ihrer bahnbrechenden Arbeit blieb Reiniger bescheiden und widmete sich weiter ihrer Kunst – auch unter schwierigen Bedingungen. 1936 verließ sie mit ihrem Mann Carl Koch Nazi-Deutschland und lebte in verschiedenen europäischen Ländern, bevor sie sich in England niederließ. Dort produzierte sie weiterhin Filme, darunter Werbefilme und Märchenadaptionen für das britische Fernsehen. Bis zu ihrem Tod 1981 schuf sie über 40 Filme in ihrer einzigartigen Technik. Ihre innovative Bildsprache und handwerkliche Präzision beeinflussten nachfolgende Generationen von Animationskünstlern. Heute wird sie zunehmend als Vorreiterin des Animationsfilms gewürdigt, die nicht nur technische Grenzen überwand, sondern auch als Frau in der frühen Filmgeschichte Außergewöhnliches leistete.

1.050,00 €*
Margarete Steffin
Margarete Steffin Von der Fabrik zur Literatur Margarete Steffin, 1908 in Berlin geboren, entstammte einfachsten Verhältnissen. Als Fabrikarbeiterin bildete sie sich autodidaktisch weiter und engagierte sich in der Arbeiterbewegung. Über das kommunistische Arbeitertheater lernte sie Bertolt Brecht kennen, der ihr außergewöhnliches Talent erkannte. Sie entwickelte sich von der Schauspielerin zur unverzichtbaren literarischen Mitarbeiterin, die seine Texte nicht nur kritisch prüfte, sondern auch wesentlich mitgestaltete. Ihre eigenen literarischen Arbeiten – Gedichte, Prosatexte und Theaterstücke – zeugten von bemerkenswertem künstlerischem Potential. Prägende Kraft im Hintergrund Als Brechts engste Vertraute im Exil prägte Steffin seine produktivste Schaffensperiode. Sie recherchierte, übersetzte, korrigierte und verfasste eigenständig Textpassagen. Ihre Erfahrungen aus der Arbeiterwelt und ihr politisches Bewusstsein flossen in zentrale Werke wie "Mutter Courage" ein. Die Zusammenarbeit war intensiv: In einem Brief bezeichnete Brecht sie als seine wichtigste Mitarbeiterin, deren Urteil er mehr vertraute als seinem eigenen. Dennoch blieb ihre Rolle zu Lebzeiten weitgehend unbekannt. Späte Anerkennung einer Wegbereiterin Steffin starb 1941 im Alter von nur 33 Jahren in Moskau an Tuberkulose, auf der Flucht vor den Nationalsozialisten. Bis zuletzt arbeitete sie trotz schwerer Krankheit an literarischen Projekten. Erst die Forschung in Brechts Nachlass offenbarte das Ausmaß ihrer Mitarbeit: Ihre Handschrift findet sich in zahllosen Manuskripten, ihre Anmerkungen formten viele seiner bekanntesten Werke. Heute wird sie zunehmend als eigenständige Literatin und wichtige Impulsgeberin des Brechtschen Werks gewürdigt – eine Künstlerin, die trotz ihrer kurzen Lebenszeit bleibende Spuren in der deutschen Literaturgeschichte hinterließ.

780,00 €*
Nettie Stevens (gerahmt)
* 7. Juli 1861 in Cavendish (Vermont, USA), † 4. Mai 1912 in Baltimore (Maryland, USA)Nettie Stevens entdeckte, dass Chromosomen für das biologische Geschlecht den Ausschlag geben. In einer Zeit, als Frauen die "Schuld" an der Geburt einer Tochter (anstelle des ersehnten männlichen Statthalters) gegeben wurde, ist das besonders besonders. Ihre Entdeckung geht darauf zurück, dass sie auch an weiblichen Taufliegen forschte – und nicht nur an Spermien wie ihr Professor – und somit den Unterschied fand: das biologische weibliche Geschlecht wird von zwei größeren Chromosomen definiert, während das biologische männliche Geschlecht ein großes und ein kleines Chromosom aufweist. Eine Sensation! Doch die Entdeckung reklamiert ihr Professor geschickt für sich und ist bis heute für die Entdeckung der Geschlechtsbestimmung durch Chromosome in allen Biologiebüchern allein verantwortlich. Nettie Stevens war es übrigens, die die bis heute übliche Taufliege (Drosophila) in die Laborforschung brachte und den weniger geeigneten Mehlwurm damit ersetzte. Nettie stirbt jung an Brustkrebs. Zeitlebens war sie in der Forschung aktiv und hatte über 40 wissenschaftliche Aufsätze publiziert.

520,00 €*
No Pink (Margaret Crane)
Margaret Crane (*1941 in den USA) ist eine Grafikdesignerin und Erfinderin des Schwangerschaftstest für die Anwendung zuhause. Ihre Idee und Prototyp wurden in 2 Patenten gewürdigt (1969). Der Schwangerschaftstest für Zuhause wurde jedoch erst viel später (um 1977) erfolgreich auf den US-amerikanischen Markt gebracht. Trotz des Erfolgs sah Margaret Crane nie einen Penny für ihre patentierte Erfindung. Zur Maltechnik dieses WerksDie Grundlage bildet eine bearbeitete weiße Leinwand, die mit Tusche in einem Zufallsverfahren eingefärbt wird. Im nächsten Schritt malt die Künstlerin in die sich ergebenden Flächen das Portrait. Der Gedanke bei dieser Art der Darstellung ist der Umstand, dass Frauen mit ihren Beiträgen nicht klar und eindeutig gesehen werden. Die Portrait-Serie will Frauen wie Margaret Crane sichtbarer und damit bekannter machen.  Wer ist Margaret Crane?Im Alter von 26 Jahren wurde Crane 1967 von der Pharmafirma Organon eingestellt, um an einer neuen Kosmetiklinie für das Unternehmen zu arbeiten. Als sie eines Tages das Labor des Unternehmens besichtigte, fielen ihr viele Reagenzgläser auf. Sie fragte neugierig nach, und zu ihrer Überraschung handelte es sich dabei um Schwangerschaftstests – zur Anwendung von Ärzten. Jedes einzelne Reagenzglas enthielt Reagenzien, die, wenn sie mit dem Urin einer schwangeren Frau vermischt wurden, eine Schwangerschaft anzeigten, indem sie einen roten Ring am Boden des Reagenzglases bildeten. Davon inspiriert, sah Crane die Möglichkeit, dies als Schwangerschaftstest für zu Hause zu verwenden. Sie hielt ihn für so einfach, dass Frauen diesen Test auch ohne ärztliche Aufsicht zu Hause durchführen könnten, und zudem auf eine schnellere Weise. Crane hatte zwar keine wissenschaftlichen Vorkenntnisse, aber sie wollte, dass der Schwangerschaftstest zu einer privaten Angelegenheit für jede Frau wird. Crane nahm die Sache also selbst in die Hand und begann in ihrem Haus in New York mit der Arbeit an ihrem Prototyp. Sie entwarf ihr erstes Modell, das den Tests ähnelte, die sie in ihrem Labor beobachtet hatte. Ihre Idee und der Prototyp wurden rigoros abgelehnt. Nichtsdestotrotz meldete ihr Arbeitgeber Organon 1969 in ihrem Namen Patente an, die angenommen werden. Jahre später, 1977, wird das von Crane vorgeschlagene Modell unter dem Namen "Predictor" (Vorhersager) in den ganzen USA verkauft. Obwohl ihr Name auf den Patenten für das Gerät stand, lizenzierte Organon das Produkt an drei rezeptfreie Pharmaunternehmen, und Crane erhielt nie einen Penny für ihren Entwurf. Sie musste ihre Rechte für einen Dollar abtreten und hat auch diesen Dollar nie gesehen.Crane und ihr Partner Ira Sturtevant, der Crane bei ihren Bemühungen unterstützte, gründeten später eine Werbe- und Designfirma namens Ponzi & Weill.  

400,00 €*
Rosalind Franklin (gerahmt)
*25.07.1920 in London, † 16. April 1958 in London Chemikerin und Wegbereiterin der DNA-Forschung durch das erste Foto, das die Form der DNA zeigte. Zwei Kollegen bedienten sich ihrer Entdeckung und erwähnen sie nicht einmal bei der Dankesrede, nachdem sie dafür den Nobelpreis erhielten. Zu diesem Zeitpunkt war Rosalind Franklin schon gestorben. Erst später – weil die zwei männlichen Wissenschaftler in einer Veröffentlichung damit prahlen, dass sie das Bild aus Rosalinds Labor hatten – wird bekannt, dass die Erforschung der DNA erst mit ihrer Entdeckung möglich war. Zum PortraitVon Rosalind Franklin gibt es einige Fotografien, die sie in ihrem Labor zeigen sowie auch einige formale Portraitaufnahmen im Stil der Zeit. Roxana Panetta verwendet eine dieser Fotografien als Vorlage für dieses gemalte Bildnis. Roxana Panetta interpretiert das Foto in ihrer Technik, die klassische Ölmalerei mit experimenteller Tusche verbindet, und lässt Rosalind Franklin in die Kamera schauen: Anders als auf dem Originalfoto blickt uns Rosalind Franklin an, gerade, mit offenem Blick, der Interesse am Gegenüber vermuten lässt. 

520,00 €*
Sara E. Goode
Sara E. Goode, geb. …Zum Portrait … genau hinsehen, zweimal schauen bis ihre Gesichtszüge in dem Dunkel der Tusche sichtbar werden … der Schleier der Geschichte

400,00 €*
Sister Rosetta Tharpe
Sister Rosetta Tharpe Die Erfinderin des Rock'n'Roll-Gitarrensounds Sister Rosetta Tharpe revolutionierte die Musikwelt mit einer Mischung, die es so noch nie gab: Sie kombinierte spirituelle Texte mit einer elektrisch verstärkten Gibson SG-Gitarre und entwickelte einen einzigartigen Stil aus Blues-Riffs, Jazz-Swing und virtuosen Soli. Geboren in Cotton Plant, Arkansas, begann sie als Wunderkind in der Kirche, entwickelte sich aber schnell über die Grenzen der Gospelmusik hinaus. Ihr Signature-Sound – verzerrte Gitarrenakkorde, innovative Bendings und ein kraftvolles Picking – legte den Grundstein für den Rock'n'Roll. Einfluss auf die Giganten des Rock'n'Roll Ihre Wirkung auf die nachfolgende Generation von Musikern war immens. Elvis Presley besuchte als Teenager ihre Konzerte und übernahm ihre Bühnenpräsenz. Chuck Berry kopierte bewusst ihre Gitarrentechnik, Little Richard nannte sie seine größte Inspiration. Johnny Cash bezeichnete sie als seine Lieblingssingerin aus seiner Jugend. Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und Eric Clapton wurden ebenfalls stark von ihr beeinflusst. Tharpe durchbrach als erste afroamerikanische Gospelkünstlerin die "Color Line" im Radio und trat als erste schwarze Musikerin mit weißen Bands auf. Vergessene Pionierin Trotz ihrer bahnbrechenden Rolle wurde Tharpes Bedeutung lange unterschätzt. In den 1940er Jahren füllte sie Stadien und war ein Star in Radio und Fernsehen. Ihr Auftritt 1964 auf einem verlassenen Bahnhof in Manchester für das britische Fernsehen wurde legendär und inspirierte eine neue Generation britischer Musiker. Nach ihrem Tod 1973 geriet sie jedoch in Vergessenheit – möglicherweise weil sie als schwarze Frau in der von weißen Männern dominierten Rockgeschichte nicht ins gängige Narrativ passte. Erst in den letzten Jahren wurde ihre zentrale Rolle als "Godmother of Rock'n'Roll" wiederentdeckt. Die späte Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame 2018 würdigte endlich ihre Pionierrolle bei der Entstehung des Rock'n'Roll.

780,00 €*
Weder Mann noch Hebamme (Trota de Salerno)
Trota de Salerno (~1090-1160) war eine Medizinerin und Gynäkologin aus Salerno (Italien), wo im 11. Jahrhundert eine große Community Medizin praktizierte. Trota de Salerno fasste das Wissen um den weiblichen Körper und die Behandlung von weiblichen Leiden in einer großen Schriftsammlung zusammen, der später sogenannten "Trotula". Dieses Buch war über Jahrhunderte das Standardwerk zur Gynäkologie und in ganz Europa verbreitet. Ein Mönch änderte einmal ihren Namen zu "Trotulus" ab, da er einen weiblichen Namen wohl für einen Fehler hielt. Später, im 19. Jahrhundert, wollte ein Historiker Trota nicht als Ärztin aber als Hebamme wissen. Dass Frauen und ihre Fähigkeiten für unglaubwürdig gehalten wurden und sie demnach "eigentlich Männer sein müssten" ist keine Seltenheit in der Geschichtsschreibung, die bis in unsere heutige Zeit von Männern dominiert ist.Zur Maltechnik dieses WerksDie Grundlage bildet eine bearbeitete weiße Leinwand, die mit Tusche in einem Zufallsverfahren eingefärbt wird. Im nächsten Schritt malt die Künstlerin auf diese Farbflächen das Portrait. Der Gedanke bei dieser Art der Darstellung ist der Umstand, dass Frauen mit ihren Beiträgen nicht klar und eindeutig gesehen werden. Die Portrait-Serie will Frauen und ihre Errungenschaften – wie Inge Lehmann – sichtbarer und damit bekannter machen.  Zum PortraitDie Grundlage dieses Portraits bildet die Abbildung von Trota de Salerno in einem Manuskript aus dem 12. Jahrhundert. Es ist daher kein Portrait im üblichen Sinne – es gibt keine Quellen über Trotas Aussehen.Auf dem Bild ist das Wort "Trotulus" durchgestrichen, darunter steht: Trota de Salerno - in einer mittelalterlichen Kalligraphie.Wer war Trota de Salerno?Trota von Salerno (auch Trocta genannt) war eine Ärztin und Medizinschriftstellerin in der süditalienischen Küstenstadt Salerno, die in den ersten oder mittleren Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts lebte. Sie propagierte Sauberkeit, eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und die Vermeidung von Stress - eine sehr moderne Kombination. Ihr Buch "De curis mulierum" über die Krankheiten der Frauen war für die damalige Zeit sehr fortschrittlich. Ihr Ruhm verbreitete sich im 12. und 13. Jahrhundert sogar bis nach Frankreich und England. Danach geriet ihr Werk, abgesehen von einem verzerrten Abbild ihrer Arbeit, das in den Trotula-Traktaten fortlebte, in Vergessenheit, bis es im späten 20. Jahrhundert wieder entdeckt wurde.Wie kam es, dass Trota die Texte aufschrieb?Die Lese- und Schreibfähigkeit von Frauen ist in Süditalien in dieser Zeit nicht gut dokumentiert, was die Frage aufwirft, warum das "De curis mulierum" überhaupt niedergeschrieben wurde. Eine Wissenschaftlerin, Dr. Monica Green (Professorin für moderne Frühgeschichte,  Arizona State University), vermutet heute, dass "De curis mulierum" möglicherweise nicht zum Nutzen der Frauen in Salerno niedergeschrieben wurde, sondern für ein Publikum in England, das sich allgemein über die medizinischen Praktiken im fernen Salerno informieren wollte. Sowohl England als auch Süditalien standen zu diesem Zeitpunkt unter normannischer Herrschaft, und die Übertragung süditalienischer medizinischer Schriften in die Normandie und vor allem nach England ist für diese Zeit gut dokumentiert. Das Manuskript, in dem wir die früheste Abschrift der Originalversion von De curis mulierum finden (aus dem frühen 13. Jahrhundert), scheint sowohl in Italien als auch in England geschrieben worden zu sein.

180,00 €*